SOAP BUBBLE OPERA

Animationsfilm von Iby-Jolande Varga
Musik von Stephen Ferguson

SOAP BUBBLE OPERA – short information in English

SOAP BUBBLE OPERA auf DVD    



FILM
Animationsfilm von Iby-Jolande Varga
Opus 5, A 1999. 16mm, Farbe, 23'
Idee, Drehbuch, Objekte, Zeichnungen, Animation, Trickkamera, Schnitt: Iby-Jolande Varga

MUSIK
Stephen Ferguson

PREISE, STIPENDIEN, FÖRDERUNGEN
Anerkennung im Rahmen der österreichischen Filmförderungspreise

INTERVIEW MIT IBY-JOLANDE VARGA
NEU s. Making-Of Videos weiter unten mit Illustration der Interviews

AUSSTELLUNG
Ausstellung Dokumentation Wiener MQ 2007
Hier das Inhaltsverzeichnis dieser Ausstellung in Textform:
12 ASSEMBLAGEN (Auswahl)
MEHR FÜR WENIGER TITELKUGELN ROSEN BLECHLAWINE SCHMETTERLINGE HAUSBAU RÖHRENPUPPEN KLETTPLASTIK FISCHE ENDE

5 GROSSFORMATIGE APPLIKATIONEN

PREISSCHILDCHENANIMATION PREISSCHILDCHENPAPIERE SCHABLONEN SIE SCHABLONEN ER SCHNEE
aus sämtlichem Soap Bubble Opera Material

STILLS VON ANIMATIONSSEQUENZEN
TITEL I.AKT II.AKT III.AKT ENDE TITEL
Auf diesen Seiten werden auch alle Techniken beschrieben.

ALLE IKONEN
I. AKT
II.AKT III. AKT

SZENERIEN
fotografiert im 3D-Tricktisch während der Dreharbeiten

ALLE TECHNIKEN
nur Text
SOAP BUBBLE OPERA MAKING-OF HD
Interview 1 – Zur Entstehung Interview 2 – Zu den Animationstechniken
   
SOAP BUBBLE OPERA auf DVD

DVD Iby-Jolande Varga Animationsfilme
Interview 3 – Zur Musik


ÜBER SOAP BUBBLE OPERA


„Aus Werbefiguren, Preisschildern und Prospekt-Bildern entsteht in diesem entrückenden Film eine bunte, geheimnisvolle Parallelwelt. Dieses fremde und doch vertraute Universum baut sich vor den erstaunten Augen des Zuschauers in drei Akten auf, um am Ende in sich selbst zu verschwinden. Ungewöhnlich, seltsam, faszinierend. Animationsfilm, A 2000, 23 min.
Animations-/Avantgardefilmprogramm“

Filmtext DIAGONALE 2000


„In einer erfindungsreichen, aufwendigen und sehr kreativen Herangehensweise gelingt Iby-Jolande Varga ein ungewöhnlicher Animationsfilm jenseits des klassischen Zeichentricks, der, über seinen formalen Anspruch hinaus, klar Stellung zu Medien(trug)bildern und der Pervertierung von Konsumverhalten bezieht. Mit den Mitteln der Einzelbildschaltung entsteht ein autonomes, mysteriöses Universum, das von der Künstlerin mit seltener Konsequenz ausgedacht und bis ins kleinste Detail umgesetzt worden ist.“

Laudatio BKA 2000


“Iby-Jolande Varga has just finished (1999) her 6th work "Soap Bubble Opera" which consists of animated arrangements of torn-up pieces of the advertising flyers that she found in her mailbox. Relying on the simplest of means, the film is an ingenious and insightful commentary on consumer culture. Divided into "Acts", it illustrates the commodification of contemporary life where, literally, everything has or is a price-tag.”

„Iby-Jolande Varga vollendete eben ihr sechstes Werk, "Soap Bubble Opera", welches aus animierten Arrengements von ausgerisssenen Elementen der Werbe-Postwurfsendungen besteht, welche sie in ihrem Postkasten fand. Beruhend auf den einfachsten Mitteln, ist der Film ein geistreicher und erkenntnisreicher Kommentar zur Konsumkultur. Gegliedert in „Akte“ illustriert er die Verwandlung aller Dinge des gegenwärtigen Lebens in Ware, wo buchstäblich alles ein Preisschildchen hat oder selbst eines ist.“

Evelyn Kain, Professor of Art, Wisconsin


Iby-Jolande Varga schreibt über diesen Film: „Berge - Gebirge an Postwurfsendungen. Die Erinnerung an zwei Werbeprospekte, die man als Kind wie bunte Kostbarkeiten hütete. Sind aus den neuen Bergen Schätze abzubauen? Tausendmal durchforstet, sind es zwei Adern, auf die ich gestoßen bin. Preisschildchen, die für das Angebotene stehen und kleine Bildchen, die das Glück suggerieren, das mit dem Angebotenen mitgeliefert wird. Aus jahrelang gesammelten Prospekten war es schließlich der ganze Lebenskreis. der mit diesen Bildchen dargestellt werden konnte - verfremdet, vereinheitlicht, zu Ikonen stilisiert, und im Film in drei Akten zu je mehreren Szenen zusammengefaßt.

,In diesem Film hat Varga tausende Arbeitsstunden im Trickstudio verbracht, wo sie eine Scheinwelt des werbemäßigen Materialismus zum Leben erweckt hat. Ihre Geschichte von Liebesglück und Familienidylle entpuppt sich als vielschichtig-kritische Auseinandersetzung mit medial vorgeschriebenen Lebensinhalten. Dabei kommt das Vergnügen nicht zu kurz. Der Film ist über alle kulturellen Grenzen verständlich.‘ schreibt der Komponist dieser Produktion, Stephen Ferguson. Von der zeitgenössischen ,E-Musik‘ kommend, hat er viel praktische Erfahrung mit der Komposition von Gebrauchsmusik, die er hier in lustvoller Weise künstlerisch einsetzen, auskosten, und in der Synthese mt seiner ureigenen Musiksprache überhöhen konnte.“



ALLE TECHNIKEN
IKONEN:
Aus Prospekten ausgerissene Bilder, auf gerissene, mit Metall-Acrylfarbe bemalte Wellpappe kaschiert und auf Architekten-Pauspapier gepaust mit Tusche und Buntstift.

ANIMATIONSSEQUENZEN:
TITEL
Glasperlstickerei auf Samtgrund, Häkelei, handgefertigte Buchstaben und Perlen aus Kunstharz, Rollen aus Postwurfsendungen, Preisschildchen kaschiert auf Wellpappe, Puppe aus weißem Stoff, Jeansstoff und Batikstoff, Stoffmalerei, Häkelschuhe und -haare, Glasperlen; Gitterstoff mit Metallfäden, Einkaufswägelchen, Glasflaschen, Styrokugeln und Schaumkarton mit Acrylmalerei, Plexiglaskugeln
I. AKT
Samte, Blumenwagen, Glasflaschen, Styrokugel mit Acrylmalerei, Plexikugeln, Handgefertigte Rosen aus Kreppapier, Bambus, Preisschildchen und Sprechblasen, gerissen, teilweise kaschiert auf Wellpappe und farbige Wellpappe, Autos, ausgeschnitten, Kunstrasen, Seidenblumen, Preisschildchen, gerissen, kaschiert auf Wellpappe und weiße Feinwellpappe (Blumen); Käfer und Schmetterlinge: Gips, plastifizierter Draht, Holzscharniere; mit aufkaschierten Preisschildchen, weiße Feinwellpappe, Schablonen aus Kunststoff, mit Airbrush schablonierte Bilder, Puppenmöbelchen
II.AKT
Baumwolljersey, bedruckt, Preisschildchen, gerissen, teilweise auf Wellpappe kaschiert, Holzwolle, Holzeisenbahn, Körbchen, Porzellanpüppchen, Häkelei, weiße Feinwellpappe, Puppenmöbelchen, Samte, Röhrenpuppen aus Karton mit Preisschildchen, gerissen, kaschiert, Tusche, Buntstift; Preisschildchen, geschnitten, auf weiße Feinwellpappe kaschiert und mit Holzperlen gefädelt, Glasflaschen, Preisschildchen, gerissen, auf Blöcke aus Styro mit Gips ummantelt kaschiert, Puppenmöbelchen aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, welche aus einem Block geschnitten und wie ein 3D Puzzle zusammengesetzt zu verstauen sind, Miniatur-Ziegelsteine, Holzwolle, Körbchen, Samte, Glasflaschen und -Laternen, Kunstrasen, Puppen-Korbmöbelchen-Garnitur, Käfer aus Gips und plastifiziertem Draht mit kaschierten Preisschildchen, Kunststoff-Blumensteckspiel, Seidenblumen
III.AKT
Preisschildchen, gerissen, im Hintergrund handgeschöpftes Papier mit eingeschöpften Preisschildchen; Schablonen aus Kunststoff, mit Airbrush auf weiße Feinwellpappe schabloniert, Kerzen, Gitterstoff mit Metallfäden, Notenband, Preisschildchen, Sternenketten, Kunststoff-Klunker, Samte, Preisschildchen, gerissen, laminiert, Gitterstoff mit Metallfäden, hellblauer Tüll mit Tupfen, Wabenpapier, Scherenschnitte, laminiert, Samte, Baumwoll-Druckstoff, Seidenblumen, Ballspiel mit Klettoberfläche, Klettband auf Kabel , Autos, ausgeschnitten, Käfer aus Gips, plastifiziertem Draht und aufkschierten Preisschildchen, Samte, aufblasbarer Wasserball Globus, Samte, Häkelobjekt, Preisschildchen, gerissen, mit Metallicfarben und Laserglitzerfolie, laminiert, Glassteine und Glasperlen, Trinkgläser mit Glaskügelchen, Glasblumen und frei schwimmenden Glasfischen, Kunstrasen, Seidenblumen, Glaslaternen, Teelichter
ENDE TITEL:
Samte, Gitterstoff mit Metallfäden, Einkaufswägelchen, Puppen aus weißem Stoff, Jeansstoff und Batikstoff, Stoffmalerei, Häkelschuhe und -haare, Glasperlen; Glasflaschen, Styrokugeln und Schaumkarton mit Acrylfarbe und Acrylmetallfarbe bemalt, Preisschildchen kaschiert auf farbige Feinwellpappe, Bambus, Glasflaschen

Texte 2004



SOAP BUBBLE OPERA
Animation film by Iby-Jolande Varga

A, 1999, 16mm, colour, 23’
Idea, script, drawings, objects, animation, stop motion camera, editing:
Iby-Jolande Varga
Music composed by Stephen Ferguson

Thousands of junk mail price tags, 180 scenes from advertising flyers, re-drawn as gilded, stylised icons and original three dimensional objects, suggesting a world of complete happiness.

Iby-Jolande Varga writes about Soap Bubble Opera:
"As a child I remember keeping two advertising brochures as if they were colourful treasures. Then I began to collect snippets from the hills and mountains of junk mail. Are there treasures to be discovered in these mountains? Having combed them a thousand times, I decided there were two gold mines - price tags and those scenes which offer up the happiness you get free with the bargain soap. I managed to re-construct a whole life cycle out of the collection of flyers I had gathered over the years. I re-drew them, alienating them, standardizing them and stylizing them until they became like icons. In the film they are grouped into several scenes and united in three ‘dramatic’ acts.

‘Varga has spent thousands of hours in the cartoon studio making this materialist world of advertising flyers come alive. As her story of happy love and idyllic families unravels we realise it is ambiguous – a critique of patterns of life prescribed by media and advertising, and yet an act of pure fun,‘ wrote the composer of the music for the film, Stephen Ferguson. Coming from art music, he is an experienced media music composer too, two worlds he combines here in his original score for the movie."


ABOUT SOAP BUBBLE OPERA
"In Iby-Jolande Varga’s enrapturing Soap Bubble Opera snippets of advertising material, price tags and flyers race past on screen to create a colourful, mysterious parallel world, unfolding in three acts in front of the viewer's eyes. As it vanishes at the end, it leaves us with the feeling of having seen something unusual and yet achingly familiar, an animation experience which is as strange as it is fascinating."
Animation/ Avantgarde film programmE Diagonale 2000, Graz
Filmtext DIAGONALE 2000

"Using elaborate and highly creative animation techniques, Iby-Jolande Varga has succeeded in making a film which is far removed from the classical language of cartoons. Beyond its formal aspects, the film can be seen as an explicit crit on how media images are used to conjure up fake realities and inspire aberrant consumer behaviour. Using the technique of stop motion an autonomous and mysterious universe arises, single-minded and painstaking in its construction, and vastly detailed."
Citation at the Award Ceremony of the Film Prizes of the Austrian Ministry of Arts, Diagonale 2000

"Iby-Jolande Varga has just finished (1999) her 6th work "Soap Bubble Opera" which consists of animated arrangements of torn-up pieces of the advertising flyers that she found in her mailbox. Relying on the simplest of means, the film is an ingenious and insightful commentary on consumer culture. Divided into "Acts", it illustrates the commodification of contemporary life where, literally, everything has or is a price-tag."
Evelyn Kain, Professor of Art, Wisconsin

Honorary mention at the National Film Prize ceremony of the Federal Chancellery, Austria, 2000.
Premiere: Diagonale Graz, 2000

DVD specials: Three acts and 14 scenes can be viewed separately. Making of with interviews and photos from the studio, slideshows with about 400 pictures.

Translations by Stephen Ferguson

Iby-Jolande Varga, 2014/2023

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