In den letzten Monaten, die der Ausstellung für den Musiktheoretiker Heinrich Schenker an der Musikuni Wien gewidmet waren s. unter aktuell - machte ich mich latent kundig zum Thema high-res Digital-Animation... Obwohl schon einige Produktionen in dieser Technik entstanden sind (Ausgabe auf 35mm mit 2K Auflösung) - zu den Informationen gelange ich doch auch mit Hilfe einiger Zufälle. Werde also jetzt mein Glück versuchen mit folgender Vorgangsweise:

• Digital-Foto-Sequenzen (mit der gleichen Kamera, mit welcher ich die Fotos für dieses Tagebuch gemacht habe) mit einer
• Auflösung von 2560x1536 px (reicht für 2K = 2048x1556 px)
• Die Aufzeichnungsdauer pro Foto dauert bei dieser Auflösung leider recht lang, dies wird aber bei der Animation die Gelassenheit fördern, die Einstellungen mit aller Sorgfalt vorzunehmen.
• Automatik vollkommen ausschalten: Meine allerersten Animationen machte ich mit der Super-8-Kamera. Die im high-res Produktionsbereich viel diskutierte Frage von Flickering und Jittering ist mir aus diesen Anfangsgründen bekannt: Als Amateurkamera verfügte auch diese schon zumindest über eine Belichtungsautomatik, welche sich freilich bei Veränderung der Vorlagen in den Animationsphasen von Kader zu Kader änderte. Bei einer heutigen Kamera muß man sowohl Belichtungs- als auch Schärfen- Automatik ausschalten und klassisch mit Belichtungsmesser, Graukarte etc. vorgehen.
• Import der Daten von der Compact-Flash Karte (zur Zeit ist 1 GB die größte) mit einem FireWire Kartenlesegerät (ca. 5x so schnell, wie USB)
• Import der Einzelbildsequenzen in FinalCutPro
• Voraussichtliches Datenvolumen: Da man erfahrungsgemäß bei der höchst Arbeitsaufwendigen Animation wenig überschüssiges Material produziert, rechne ich mit folgenden Datenmengen (bei 2x12 B/sec.)
  -12 Bilder = ca. 186 MB = ca. 1 sec.
  ----> 60 sec. = 1 min. = ca. 11 GB
  ----> 10 min. = ca. 110 GB
  folglich sollte man mit einer (externen FireWire-)Festplatte von (offenbar übliche Einheiten:) 120 vielleicht, 180 GB locker auskommen. Vorerst fange ich einmal mit der Arbeit an (habe ungefähr 80 GB auf einer internen Festplatte frei gemacht) und wenn die Datenmenge absehbar wird, wird die Platte gekauft.
• Drehbuch-Storyboard: Da dieses Projekt eines meiner bislang abstraktesten ist, gehe ich einmal ganz anders vor und beginne mit dem Filmen, gehe ganz vom ästhetischen Detail aus, um dann aus dem gewonnen Material ein Drehbuch zu machen. Der große Rahmen ist durch die ineinandergreifenden LOOPS ohnedies vorgegeben. Wobei - dies sei hier schon verraten - ich dieses Schema ganz gewiß im Film selbst durchbrechen will und nicht „chronologisch" vorgehen werde.